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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Montag, 19. Februar 2018

Tschechien – nur des Bieres wegen?



Budweiser oder Pilsner Urquell? Früher war das für mich keine Frage – Budweiser, das Original aus Tschechien, nicht die scheussliche US-amerikanische Abart, war mein Liebstes! Das gab es z. B. im Cotton Club in Hamburg, ein Grund mehr, hin und wieder dort zu sein. Heute gibt’s da nur noch 'Cotton-Club-Pils' keine Ahnung, was das für ein Gebräu ist – egal, ohnehin schmeckt mir Bier heute, nach jahrelangem Weingenuss, nur noch so 'lala'.
Und so war es auch in Tschechien!


Wenn man im Adler in Königschaffhausen, während des xten Besuchs in genau 20 Jahren hervorragend gegessen und getrunken hatte und, nach einem Kollegiumsfest in Wohlen und Treffen mit Freunden in Oberwil-Lieli und Zürich, mal wieder bei den Schwiegereltern in Garmisch war, sich dann mit Tochter und Enkelin aus Wien am Wolfgangsee vergnügte 


und ein paar Tage in der genannten österreichschen Hauptstadt im Garten des Schlosses Schönbrunn und über den Naschmarkt lustwandelte, liegt es nah, die Rückreise durch das Waldviertel und Tschechien anzutreten.



Waldviertel, keines der bekannten Reiseziele im touristischen Nachbarland, aber allemal eine Durchreise wert. Beschaulich, gemütlich, landschaftlich hübsch, mit pittoresken kleinen Städtchen wie Zwettl und Weitra – nett eben! … und schon so ähnlich wie Böhmen.


Budejovice und Pilzen – Grossstädte mit altem Stadtkern. Letztere sind durchaus sehenswert, aber im August auch hoffnungslos überlaufen – überall gibt es Bier und die berühmte traditionelle Küche, mit der wir mehrmals schlechte Erfahrungen machen. Man sehnt sich nach einem guten Italiener!



In Pilzen übernachten wir im altehrwürdigen, damals prachtvollen Hotel Slovan – aus dem 19. Jhrt. Die Fassade und das Treppenhaus sind imposant, das Zimmer verströmt den Charme des frühen Sozialismus. Nur mit Mühe kann man die Tür zum Balkon öffnen, aber der ist nur unter Gefahr zu betreten, hier bröckelt der Putz.
Die Übernachtung war allerdings auch sehr günstig!


Wir geben nicht auf und besuchen Marianske Lazne und Karlovy Vary – Marien- und Karls(warm)bad.

Marienbad ist eine wunderschöner Kurort mit kunstvoll (zumindest äusserlich) renovierten, alten Hotelbauten und Kureinrichtungen. In einem dieser Viersternebunker haben wir für zwei Tage ein Schnäppchendoppelzimmer gebucht. 



Wir bekommen ein Upgrade und ziehen in eine Zweizimmerwohnung mit geschätzten 100 m². Unser Schlafzimmer hat mindestens 30 m², das Bad 15. Im Salon, 25 m², mit durchgehendem Balkon, Erker und Blick auf den Kurpark, steht der zweite grosse Fernseher. Das separate WC hat einen Vorraum mit Waschbecken und das Entré misst 8x2 m – wahrhaftig kaiserlich!
Die Plastikstühle aus dem Baumarkt für den Balkon, wie auch die Polster offenbaren die finanziellen Enpässe der Renovierungsbemühungen.



Immer wieder lustwandeln wir durch den Park und die eindrucksvolle Kolonada, geniessen (?) stirnrunzelnd die obligatorischen Oblaten und sind doch nach zwei Tagen froh, dem Gesamtwerk-Altersheim den Rücken zu kehren.


Karlsbad ist da sehr viel schöner und mehrere Klassen luxuriöser! Man muss auch nicht so viel Bier geniessen, weil es dort die heissen Trinkquellen gibt, die unter den Kolonaden alle paar Meter aus der Mauer sprudeln.




Bewaffnet mit dem wunderschönen und praktischen Trinkbecher kann man ungezügelt dem zweifelhaften Genuss des Heilwassers frönen. Es ist nicht einfach zu ergründen, was da geheilt wird während des Wasserdurchflusses – es geschieht sozusagen unbemerkt.

Übers Erzgebirge geht's gen Norden.
Jetzt haben wir Tschechien gesehen – 'interesting', sagt der Engländer – da erinnern wir uns doch gern an das prächtige Prag! Und tschechisch gut gegessen haben wir in diesem Jahr ja schon in der Kneipe an dem masurischen See in Polen!


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