Bovbjerg
– Ferring – Dänemark
Viele
fragen: warum fahrt ihr da immer wieder hin? Noch dazu im Frühling
oder im Herbst, wo doch selbst im Sommer die Nordsee und der Wind so
kalt sind, dass man, obwohl direkt am Meer, den Dünen und am Strand,
nicht baden kann? Oder nur kurz, so maximal drei Minuten, einmal
untertauchen!
Vielleicht,
weil wir es schon immer gemacht haben, es manchmal auch Ende März
schon wunderschöne Sonnentage gab, wir die raue Nordsee lieben, den
Wind, manchmal den Sturm, die Wellen, die Schaumkronen, das nie
endende Getöse der Brandung, das einmalige Licht über dem Meer
und der Steilküste.
Oder
wegen der Bernsteine, die uns seit Jahren nur mit gesenktem
Haupt, leicht gebückt oder sogar auf allen Vieren am Strand entlang
gehen oder kriechen lassen, je nachdem wie gross die Dinger sind,
bzw. - häufig - klein!
Es
könnte auch die Liebe zu Dänemark sein! Wenn wir nach 200 km
die Grenze überschreiten, fahren wir sofort von der Autobahn ab und
bewältigen die folgenden 250 km in stoischer Ruhe, immer schön 80
km/h langsam – vor, in und nach den unzähligen Kreisverkehren noch
langsamer! Da beginnt die Entspannung. Mit den Kindern wurden noch
Rolf-Zuckowski-Kassetten abgedudelt, 'Mein Vater hat 'n grossen,
dicken Brummi …' oder 'Mein Freund Abdullah …' - ich vermisse
das, für die nächste Fahrt besorg' ich mir die CD!
Nach
150 km, spätestens in Nymindegab, halten wir an der Hot-Dog-Bude und
gönnen uns ein Risted Hot Dog, mit alles, klar! Und in Hvide
Sande, 50 km vor dem Ziel, halten wir am Fischladen und kaufen
frischen Räucherfisch – hinter der Brücke links und hinter
der ersten Düne rechts an der Ecke, beim Købmand
noch ein paar Flaschen Tuborg Grön und Piskefløde
und noch Kanelsnegle mit Chokolade in der Bageri – für
nachmittags und abends ist gesorgt.
Dann
läuft's täglich es etwa so ab:
Lange
schlafen, lange frühstücken, lesen, Strand, Bernsteine, Einkauf und
Bummel durch Lemvig, essen, trinken, Strand, keine Bernsteine, lesen,
essen, trinken, schlafen, usw.!
… und
zwischendurch mal Pilze sammeln, à
la Udo und Heimke, wenn's passt.
Jahrelang
waren wir immer in Annemettes Haus, das mal gerade umgebaut wurde
oder sie hatte die alten Möbel und den versifften Teppich ihrer
verstorbenen Eltern dort gelagert. Haus und Garten wurden immer
voller, das Bett immer älter und einsturzgefährdet.
Wir
wollten mal etwas anderes und buchten mit Dan-Center – Fehler!
Als
wir kamen lief die Klimaanlage und alles schien ok. Nach dem
Auspacken sahen wir die unzähligen kurzen grauen Hundehaare auf dem
Teppich – unzählige! Der Versuch sie per Staubsauger zu entfernen,
gelang nur ungenügend – und der Staubsauger? … eine Katastrophe
für sich, alt, extrem dreckig, stinkend – eine Zumutung.
Als spät
abends die Sonne unterging – ja, wir hatten eine Woche
lang strahlenden Sonnenschein – im April!
… und
die bekannte Feuchtigkeit in der Luft lag, drinnen und draussen,
begann unser Haus unangenehm zu riechen, aus dem Abfluss in der Küche
und der Dunstabzugshaube. Es war Samstag Abend, Montag versuchte es
Dan-Center, der Geruch ging nie ganz weg – wir bekamen die
Endreinigung geschenkt.
Entweder
wir buchen mal das Haus, das keine Hunde zulässt, oder wir probieren
wieder Annemettes und lassen das Bett krachen, dann gibt’s
vielleicht ein neues?
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