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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Freitag, 2. November 2012

Singapur Ende Oktober 2012


Es ist heiß, über 30°C und extrem schwül, als wir aus dem eisgekühlten Taxi steigen. Sekunden später klebt das Hemd am Körper. Dann prasselt der Monsunregen auf die üppige, tropische Vegetation vor dem Balkon. Für kurze Zeit scheint es etwas kühler zu sein. Singapur muss über ein enormes, unterirdisches Kanalsystem verfügen, das diese Wassermassen schlucken kann. Im Laufe des Nachmittags entwickeln sich immer wieder prächtige Gewitter mit sintflutartigen Regengüssen.


An den folgenden Tagen regnet es selten, und Gott sei Dank ist es häufig bedeckt. Bei Sonnenschein flüchten wir in den Schatten – jede Bewegung lässt den Schweiss in Strömen am Körper hinunterlaufen – es macht Mühe, die Speicher ständig wieder aufzufüllen.

Nachts stellen wir die Klimaanlage in unserem Zimmer auf moderate 26°C und lassen den Ventilator an der Decke über unserem Bett endlos kreisen. Von einem Laken um die Hüften bedeckt, schwitzt mein Gesicht ins Kopfkissen. Gegen morgen geschieht Unglaubliches, ich wache auf und mir ist kalt! Habe ich mich akklimatisiert? Oder ist das pure Erschöpfung und mein Körper völlig dehydriert? Mit der ersten Bewegung ist der Spuk vorbei.
Die morgendliche kalte Dusche gleicht einer Offenbarung. Ein paar Stunden später kommt nur noch warmes Wasser aus dem Hahn.
Zur Wohnanlage gehört ein Swimmingpool, 50m lang, wahrhaft olympische Ausmasse. Wer nicht sportlich schwimmt, dem bietet er Abkühlung. Mit Enkel Emil sitzen wir hauptsächlich am, bzw. im Kinderbecken, hier ist es wärmer!

Unsere anfängliche Angst vor Mücken wird durch das zweimal wöchentliche „Fogging“ relativiert. Ein mopedähnliches Knattern kündigt das Geschehen an, blitzschnell schliessen wir alle Fenster … und aus den Büschen steiget, der weisse Nebel wunderbar!! Auf dem Weg zum Kindergarten quillt er aus einer anderen Wohnanlage, ich bleibe stehen. Bei der Hitze will ich auf keinen Fall zurückweichen – einen Alternativweg gibt es nicht, und die weisse Wolke aus Pestiziden kommt gnadenlos auf mich zu – ich muss da durch. Von wegen, Angst vor Mücken... !!!

Orchard Road ist das Shopping Paradies. Dort kann man in aller Schwüle an den Schaufenstern kleiner Ramschläden entlang flanieren oder sich in einem der eisigen Center, Malls oder wie sie auch immer heissen mögen, tummeln. Ausser einem ganz ordentlichen Buchladen finden wir nur die üblichen Verdächtigen der exklusiven Schickeria, d. h. nichts Interessantes. Wir kaufen drei Bücher, trinken bei Starbucks einen der weltweit überteuerten Heiss- bzw. Kaltgetränke und machen uns auf den Heimweg.


Ein Taxi bringt uns über eine der Stadtautobahnen zum East Coast Park. Hier am Meer, bei leichter Brise, lässt sich die Hitze aushalten. Mit Blick auf die auf Reede liegenden Frachter, geniessen wir einen winzigen Gin Tonic und schlendern dann zu einem Hawker Center direkt am Wasser. Aus unzähligen winzigen Garküchen strömen uns tausende Wohlgerüche entgegen. Wir geniessen Satayspiesse mit einem leckeren Erdnussdip; Laksa, eine scharfe, malayische Nudelsuppe auf Kokosnussmilch mit Fisch und Garnelen; Chicken Rice; gegrillte Tigerprawns; Spinat mit scharfem Hackfleisch, dazu ein eisgekühltes Tiger Beer ... und
Carrot Cake!!! Nicht die Schweizer Variante, mit der obligatorischen Marzipankarotte oben drauf, sondern Rettich, weich gekocht mit allerlei anderen Zutaten und im Wok, ähnlich einem Omelette, mit Ei ummantelt – lecker!!! Es gibt noch eine schwarze Variante mit verschiedenen Beigaben – nicht omelettemässig!

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