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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Freitag, 20. April 2012


Let's fly down or drive down to New Orleans! That city is pretty …
Nach zehn Tagen in zehn verschiedenen Betten, wollen wir endlich Urlaub machen und landen in Pensacola Beach, eine dem Festland vorgelagerte Insel im äussersten Nordwesten Floridas. Schöne Strände und Inseln gab es an der Westküste ausreichend, aber nur sehr teuer. Was uns gefiel lag bei $ 250 pro Nacht, ohne Frühstück! Hanne kommt etwas frustriert aus dem ersten, nur ein wenig heruntergekommenen Motel. Für nur $ 399 haben sie ab morgen etwas frei. Holiday Inn Express, ein etwas gehobenes IBIS, bei denen wir in Dresden noch EUR 80 und auf den Keys schon $ 199 bezahlt hatten, wollen in Pensocola Beach $ 250 - $ 300 und haben gar nichts frei. Daneben ein Prachtschuppen, direkt am Strand, mit protziger Auffahrt, Valet Parking, etc. - Margaritaville heisst der Palast und Hanne lacht, als ich sie bitte, doch noch einmal zu fragen, bevor wir weiter ziehen. Jetzt strahlt sie $ 199 !!! … auch ohne Frühstück. Man wird dankbar! Wir bleiben fünf Nächte in dem Apartment. Der Wohnbereich ist vom Kingsizebett getrennt, das Badezimmer grösser als unser Schlafzimmer zu Hause und dazu: Rundumblick aufs Meer vom Bett und Balkon!


                                                
Wir kaufen Branflakes fürs Frühstück und Wein und Käse, um abends zu Hause bleiben zu können, schwimmen mehrmals täglich im Meer und im Pool und lassen uns auch durch zwei Tage mit spektakulären Gewittern und Regengüssen die Entspannung nicht verhageln – es bleibt warm. Aber, Jimmy Buffet von morgens bis abends, aus allen Lautsprechern, am Pool, in der Lobby, an der Bar und wenn man den Fernseher anmacht – da muss man irgendwann mal wieder weg! Ihm gehört das Hotel, und wir sind dankbar, dass wir dort so preiswert wohnen konnten.
Es ist Karfreitag und wir fahren gen Westen durch Alabama – immer am Meer entlang. Bisher hatten wir, im ach so religiösen Süden, noch keine Prozession gesehen in dieser heiligen Woche. Da, plötzlich tauchen direkt am vierspurigen US Highway 90 ca. 50 Jugendliche auf, in Sportkleidung: schwarze Shorts und rotes T-Shirt. Alle im Gänsemarsch und die meisten haben es lässig. Andere tragen schwer an den grossen Holzkreuzen. Wir hoffen, dass sie sich ablösen, damit jede und jeder von ihnen nachvollziehen kann, wie hart das damals war für Jesus.
Ocean Springs, Mississippi, ist der erste niedliche, kleine Ort unserer Reise, mit schönen, alten Häusern, in dem wir essen und zu sehr günstigen Preisen übernachten.
Hinter Beloxi führt uns die US 90 wieder 30 Meilen weit direkt am Meer entlang. Die Schäden, die Hurrikan Katrina 2005 hinterliess, sind überall sichtbar: leerstehende Hochhäuser mit zertrümmerten Fenstern, unzählige riesige, freie Grundstücke, auf denen Grundmauern von zerstörten Traumhäusern zeugen. So geht es weiter, bis nach New Orleans.


Looking for all that Jazz
In der Bourbon Street finden wir doch tatsächlich die eine Kneipe, in der noch traditioneller Jazz gespielt wird und auch die andere, aus der echter Blues tönt! 

Ansonsten können wir nicht genau festmachen, ob diese Amüsiermeile uns an den Hamburger Dom oder mehr an die Reeperbahn erinnert. 


Vier Stripbars zähle ich auf den ersten 300m. … und das nach einem wirklich miesen Fischessen für teures Geld. Morgen probieren wir die noch teureren Restaurants, die der Reiseführer empfiehlt! Vorher stellen die wirklich schönen Häuser und Balkons des French Quarter den ramponierten Ruf New Orleans wieder her.

Im „Arnaud's“ werden wir von der Empfangsdame nach unseren Vor- und Nachnamen befragt, dann quer durchs Restaurant zur nächsten Kollegin begleitet, betont langsam, damit wir folgen können. Diese Kollegin führt uns dann, wieder langsamen Schrittes, zu einem Tisch direkt neben der noch leeren Jazzbandbühne. Die dritte junge Dame stellt sich uns namentlich vor und will die Karten reichen, als ich sie unterbreche und um einen anderen Tisch bitte, ich habe die Trompete entdeckt. Sie blickt verzweifelt und bemüht dann wieder die zweite Kollegin, die uns mit säuerlichem Gesicht bedeutet, dass sie nur noch den Tisch da hinten anbieten könne und das sei aber doch ihr letzter!?! Wir nehmen ihn trotzdem. Jetzt betreut uns ein äusserst blasierter, etwas aufgedunsener junger Mann mit öligen Haaren, streng nach hinten gekämmt. Er selbst findet sich unglaublich vornehm und unwiderstehlich, er säuselt seinen Namen und spricht betont langsam und akzentuiert, damit wir auch alles mitbekommen. Wir wählen den günstigsten Chardonnay auf der Karte, den, der auch als Offenausschank angeboten wird. Our Host runzelt die Stirn und teilt uns mit, da müsse er schauen, ob davon noch eine Flasche vorrätig sei! Wir haben Glück, sie ist sogar gekühlt! „I will be with you in a second!“ flötet unser Gastgeber und segelt davon. Ich verderbe es endgültig mit ihm, als ich beim Servieren der Vorspeise das ofenfrische Brot anmahne, dass er uns als „amuse bouche“ und „in a second“ nach der Bestellung versprochen hatte – es kommt dann, nach einer weiteren Bitte meinerseits, ein paar Sekunden später. Immerhin, diesmal schmeckt es, ist aber viel zu teuer für das, was es ist.
Wie es sein kann und sollte, erleben wir am 9. April im Bon Ton. Die tolle Atmosphäre des alten Saales, mit seinen roten Backsteinwänden, die freundliche, kompetente, etwas ältere Bedienung Beth und ausgezeichnetes Essen – fast zum halben Preis – geht doch! Zum ersten Mal geniesse ich diese amerikanische Abart, auf das Fischfilet noch Krabbenfleisch zu türmen – der Geschmack des Bon Ton Red Fish an Butter-Zitronensauce haut mich einfach um.
Im Hotel holt uns das um 21:00 Uhr noch nicht gemachte Zimmer aus der Hochstimmung.
Wie auch am Tag zuvor, hatte man wohl vergessen ….! An der Rezeption fragt der junge Mann Hanne, ob es denn jetzt noch gemacht werden soll??? Hallo!!! Weshalb beschweren wir uns sonst jetzt? Die Haltung der Amerikaner, wenn sie kritisiert werden, bringt uns zum xten Male zur Verzweiflung. Damit können sie nicht umgehen – keine Entschuldigung, kein Lächeln – nur fragende Blicke! Hanne hat wohl böse geblickt, wir bekommen neue Handtücher und die Laken werden glattgezogen. Der Hotelmanager am folgenden Morgen ist geschult. Er lächelt, ist höflich, entschuldigt sich und erlässt uns die Parkgebühr für drei Tage – immerhin, $ 75. Bei der Ausfahrt aus der Hotelgarage funktioniert das Ticket nicht. Betont langsam quält sich die rundliche, schwarze, junge Dame aus ihrem Kabäuschen, umrundet es, nimmt mir wortlos das Ticket ab, versucht es selbst und es klappt nicht. Ohne die geringste Regung ihrer Gesichtsmuskeln umrundet sie sanften Schrittes ihr Häuschen zum zweiten Mal, holt ein anderes Ticket, kommt wieder auf unsere Seite, … diesmal geht es, die Schranke öffnet sich. Wir können fast lachen, ich in jedem Fall, über Hannes Bemerkung: Alles spät pubertierenden Jugendliche.

Gen Norden entlang des Mighty Ole Man River bis New Orleans! An einem der Herrenhäuser einer alten Plantage machen wir Halt und lassen uns von einer kostümierten Dame vom Luxusleben der Herrschaften und dem Leben der Sklaven (in ein bis zwei Nebensätzen!!!) erzählen. 


Einige Meilen vor St. Francisville, nach über 3.000km, geniessen wir die ersten Hügel unserer Reise. In Fred's Superstore treffen wir eine herzerfrischende junge Dame namens Erika an der Kasse. Bei ihr kaufen wir Hannes Nachthemdersatz, ein hellgrünes Plastik Nichts, sehr aufregend und fast durchsichtig. Das mitgebrachte Spitzenprodukt hatte sie in Jimmy Buffet's Hotel im sechsten Stock auslüften wollen, und dabei wurde es Opfer einer steifen Brise aus Südwest. Sie heisst Erika, weil ihr Vater Erik hiess, die Mutter ihn zwar nicht heiratete, sich aber immer gern erinnerte. Erika lernte den Vater nie kennen. Sie bleibt uns stellvertretend in Erinnerung für alle Gutgelaunten an den Kassen, der unzähligen Gas-Stations und Food Marts, in denen wir Kaffee, Reese's oder Wasser kaufen.

Wir werden täglich angesprochen, z. B. von dem freundlichen Truckdriver in der Tankstelle in Hicktown Mississippi, mit dem wir gemeinsam warten bis der Kaffee durchgelaufen ist, der in Würzburg geboren wurde, dessen deutsche Mama aber nur Englisch mit ihm sprechen wollte.
Fast unbemerkt überschreiten wir die Grenze von Lousiana und sind in Mississippi. Der US Highway 61 verliert sich im Delta, es wird unglaublich flach, die Orte scheinen trostlos und verlassen! 18:00 Uhr und wir haben noch keine Unterkunft – kommt noch etwas? Wir sind mutig und übernachten in einem Motel in Rolling Fork. Rechts eine Tankstelle, links ein Only-Drive-Thru-Fast-Food-Restaurant, da muss man im Auto essen!

Die indischen Besitzer des Motels sind nett und zuvorkommend, das Zimmer ist einfach nur scheusslich – aber dies ist immerhin der Geburtsort von Muddy Waters, einem der Väter des Blues. Das Essen im einzigen Cafè ist noch schlimmer als das Zimmer. Der Lichtblick: Rick Santorum hat aufgegeben! Müde und irgendwie zufrieden mit der Welt versinken wir in tiefen Schlaf.

Im Süden von Memphis gönnen wir uns den ersten Burger beim King, Stärkung für Graceland!!! Hanne meint, hätte man uns vor der Reise gefragt: Niemals! Zwei Wochen vor Memphis: Eher nicht! Ein paar Tage vor Memphis: Mal schauen! … und plötzlich sind wir drin! Alles ist sooooooooo fürchterlich schön amerikanisch! Wir parken, laufen zur Kasse und erhalten Seniorenrabatt: Grossartig! 

Dann stehen wir an. Gefühlte Aussentemperatur: 24 Grad Celsius und über der Warteschlange strahlen die Heizstrahler – die Fans sind nun mal mehrheitlich sechzig plus!!! Wir warten auf den Shuttlebus, der uns über die Strasse fährt, ca. 200m. Zwanzig Leute passen in den Bus, 10 Busse mit V8-Motoren laufen pausenlos, fahren höchstens Schritttempo, meist aber stehen sie! Vor Elvis' Wohnhaus steigen wir aus, warten in Reihe geduldig, bis der Shuttlebus an uns vorbei gefahren ist und dürfen dann auf die andere Seite vor das Haus treten, wo uns die junge Dame genau das erzählt, was wir schon über die Kopfhörer unseres Audioguides gehört haben. 

Ab jetzt wird alles super!!! Die Komentare sind gut, untermalt von Elvis' Musik und wir können den gesamten Parcour in eigenem Rhythmus durchlaufen. Ungelogen, innerhalb der folgenden zwei Stunden werden wir zu absoluten, unwiderruflichen Elvisfans. Ehrlich – der Typ war wohl ziemlich gross- und einzigartig! … und die Musik!?! … einfach geil! Wir kaufen eine Doppel-CD und ein Video mit Live-Auftritten!
Where is the Blues?
Den Mississippi, this mighty river, haben wir nie aus den Augen verloren, nun suchen wir in Memphis den Blues auf der Beale Street. Aus der Bude B. B. King's klingt es nicht so ganz gut, definitiv nicht nach B. B. King. Gegenüber sitzen wir auf Barhockern am Bartisch und geniessen unvergessliche BBQ-Ribs. Hier ist es ohnehin so laut, dass wir gern direkt vor der Band sitzen, die furios mit ein paar alten Elvis-Nummern beginnt und dann über Buddy Holly ein breites Spektrum aus Rock 'n Roll und Hillbilly präsentiert – eine Rippe in der einen Hand, den Plastikbierbecher (draft beer) in der anderen, rocken wir auf den Hockern mit – nicht ganz ungefährlich in unserem Alter. 

Dummerweise drängt es uns weiter – Fehler!!! Freund Mike empfiehlt das Rum Boogie Cafè. Dort knöpft man uns $6 Eintritt ab, dafür bekommen wir einen Stempel und der Typ verspricht, man könne innen durch eine spezielle Tür in den nächsten Laden schlüpfen und dort ohne Eintritt noch eine zweite Band hören. Das Blues-Pärchen auf der Bühne packt nach zwei müden Songs die Gitarren ein und wir warten eine geschlagene Stunde auf die nächste Band, die dann mit wahrhaft schlechtem Hardrock die Gäste verscheucht. Ich bleibe ruhig; Hanne löscht es ab, immer wieder geht sie durch die Geheimtür und kommt frustriert zurück, weil die dort auch Pause machen. Der junge Typ nervt, ständig fragt er, ob wir noch ein Bier haben wollen, obwohl ich ihm längst versucht habe zu verklaren, dass wir erst die Musik hören wollen. Nach dem ersten Stück machen wir uns vom Hocker, nebenan klingt es auch sch.....!  
Zu spät treffen wir den älteren, schwarzen Herren und seine Frau an der Bushaltestelle. 
Er spielt jeden Abend Klavier in der Lobby eines Hotels und ist heute Abend schon auf dem Heimweg. Er erkennt uns an unserem Akzent als Deutsche. Vor vielen Jahren tourte er mit seinem Highschoolchoir durch Europa. Schade!
Tun wir uns Nashville auch noch an, nach diesen musikalischen Highlights New Orleans und Memphis? Gott sei Dank, der KING tröstet uns am nächsten Morgen lautstark per CD aus den Autolautsprechern! …auf dem Weg in seinen Geburtsort Tupelo.

Nashville muss sein, sagt jeder!
Dieser Ort hat 750 Kirchengebäude und etwas mehr als 626.000 Einwohner plus eine Millionen drum herum! Hier heisst die heisse Meile Broadway und ist nur ein Viertel so lang. Alle 15m klingt es anders, so breit sind die Kneipen, dafür um so tiefer. Will man wissen, ob noch Platz ist , muss man sich nach hinten durch drängeln und wieder zurück, falls nicht. Aber die Musik gefällt uns schon besser, als in den beiden Mekkas davor. Es hört sich tatsächlich an wie Country and Western!

Wir geniessen bis 22:30 Uhr, dann ist es überall rammeldicke voll, es bilden sich Schlangen vor jedem Schuppen, nur wenn einer heraus kommt, darf einer anderer hinein. Noch ein Bud Light – ja, ich weiss, unmöglich!!! ...so etwas trinkt man nicht, … aber wir haben uns darauf eingeschossen, weil wir überall und dauernd neu bestellen müssen und nicht jeden Abend volltrunken sein wollen – und dann geht’s ab ins Bett.
Der Reiseführer ist nicht schlecht und deshalb folgen wir am frühen Morgen danach seinem Rat, stellen das Navi auf Cowboy Church und schon sind wir da.

Die Veranstaltung wird jeden Sonntag weltweit im Radio übertragen und kann unter www.nashvillecowboychurch.com zur US Central Time (7 Stunden vor deutscher Zeit) live im Internet verfolgt werden – falls irgend jemand nicht glauben sollte, was jetzt folgt:
Dr. Harry Yates begrüsst uns per Handschlag am Eingang und verwickelt uns in small talk. Er und seine Frau Dr. Joanne Cash Yates haben die Institution vor 22 Jahren ins Leben gerufen und ja doch!!! Joanne ist die kleine Schwester von Johnny Cash, ehrlich. Wir versprechen uns Cowboymusik und Gospel, doch der Star der heutigen Veranstaltung hat wegen Krankheit seiner Frau absagen müssen. Let's pray for her, Amen! Die Hausband ist gut, der Ersatzmann klingt schlichtweg grauenvoll, Gott sei Dank, darf er nur zwei Songs darbieten, dann kommt ein weisser Gospelsänger aus New York City, der ist schon besser. 

Zwischendurch fragt Pastor Harry seine Gemeinde, woher sie denn alle kommen – I'm so glad you are here! … hören wir dutzende Male – und dann stellt er seine beiden deutschen Gäste vor – give them a hand of applause! – wir lächeln freundlich. Harry kündigt seine Joanne an: Yes, she is Johnny Cash's little sister, a singer and songwriter too, hat schon 28 Alben produziert und jetzt singt sie für uns. The Lord Jesus will come soon, I can feel it, I can't wait to hear the sound of the trumpets! Erklärt sie uns bevor sie singt und nur davon handelt auch der Song. Es folgt das Lied, das ihre Familie am Totenbett der Mutter gesungen hat. Johnny said: Let's sing and we all sang. Die Mutter schlug aus dem Koma die Augen auf, streckte die Hände aus zu ihren Lieben, seufzste noch einmal und verstarb. Im Text geht es um einen weissen Engel mit sanften Flügeln. 

Dann bittet Pastor Harry um ein paar Minuten und beginnt seine Mission. Vor 42 Jahren habe er zu Gott gefunden, damals war er 26 Jahre alt, drogenabhängig und Alkoholiker. Welche Alternativen gibt es zum Leben im Himmel nach dem Tod? Doch nur die Hölle oder wolle man sich etwa vorstellen, hier auf Erden so weiter machen zu können? Das sei doch sicher nicht erstrebenswert, oder? Gott verspricht uns den Himmel und das ewige Leben nach dem Tod, das sei aber nur zu erreichen, wenn man eine Beziehung zu ihm aufbaue. Aus der Gemeinde schallt nach jedem Satz Zustimmung: Yes! Amen! Praise the Lord! Pastor Harry wolle für uns beten, auf dass es uns auch gelingen möge, das ewige Leben zu erlangen. Wir werden aufgefordert, den Kopf zu senken und die Augen zu schliessen, jeder für sich, ohne Kontakt zu Nebenmann oder -frau. Wer nicht schon sicher sei, dass ihm das ewige Leben geschenkt werde, solle doch bitte die Hand aufheben. Pastor Harry wiederholt seine Aufforderung mehrmals und zählt mit, wieviele Hände es schon sind. … 26, 31, 35, usw.. Als keine mehr hinzu kommen, bittet er die mit erhobener Hand aufzustehen. And please continue to keep your heads down and close your eyes! Jedem Stehenden wird ein bekennendes Gemeindemitglied beigestellt, das dem Bittenden die Hand auf die Schulter legt. Die wenigen Sitzenden, so auch wir, sollen doch bitte der Person neben sich die Hand reichen und sich trauen, ihm, Pastor Harry laut und deutlich nachzusprechen: Lord, … Mittlerweile bin ich so böse, dass ich mir den Text nicht merken kann! Dann sind wir erlöst und dürfen raus. Der scheussliche Sänger drückt Hanne hingebungsvoll die Hand und auch an Pastor Harry kommen wir ohne persönlichen Händedruck nicht vorbei. Einer seiner Helfer gibt uns ein Scheckbuch der Bank of Eternal Life (Resources Unlimited) in die Hand. Wer auch immer glaubt, erhält die Summe des ewigen Lebens, heisst es auf den Vordrucken, die alle bereits von Jesus Christ unterschrieben sind. Unglaublich!!! 


Wir entspannen vor der Weiterfahrt in die Great Smoky Mountains mit einem Kaffee bei McDonald's und kehren langsam und ohne sichtbare Schäden in die reale Welt zurück. Gott sei Dank! Praise the Lord!

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