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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Freitag, 13. Mai 2011

La Grande Nation de France – Je t'aime!

Nicht immer, aber immer wieder! Wie oft sind wir mit dem Essen nicht so richtig zufrieden – stöhnen über die Bedienung, die uns den Teller unwirsch auf den winzigen Tisch knallt? Häufig ist einfach nur der Preis zu hoch für das, was uns vorgesetzt wird!
Und dann .... ??????
Irgendwo, im völlig unbekannten Le Malzieu Ville, fern ab der touristischen Pfade, landen wir im hübsch hässlichen Hotel des Voyageurs**, erfreuen uns an der bekannten Wandbekleidung aus Teppich-Auslegeware à la Billigwarenhaus, sind froh, dass deren Restaurant, weit und breit das einzige, heute Abend geöffnet ist und geniessen dort, völlig überrascht, Haute Cuisine!

... zu teuer!

Der Salatteller ist bereits ein Kunstwerk für sich. Die halben Tomatenscheiben bilden, hochgestellt, einen Ring um die Blätter (offensichtlich in einer Form angerichtet), darauf türmen sich Gurkenscheiben und allerlei anderes rohes Gemüse, fein geschreddert und farblich vollendet aufeinander abgestimmt. Die warme Tarte de Dingsbums auf Blätterteigbasis, mit einem Hut aus Salat, ist dezent mit Käse überbacken und weiss Gott nichts Besonderes, aber, geschmacklich einzigartig. Magret de Canard findet man hier zu Lande zwar auf jeder Speisekarte, an einem leichten Schaum aus Morcheln wird es diesmal, samt Gemüsebeilage mit Sellerie- und Kürbismus, zum Gaumengenuss. Leider lassen sich nicht alle Käse auf dem Plateau de Fromage degustieren, sie wären bestimmt ausgezeichnet! Für mich finden sie im Roquefort die wahre Krönung – dieser himmlische Schmelz wird meinem Gaumen auf immer und ewig in Erinnerung bleiben.
Was spielt es da für eine Rolle, dass der Dessertteller mit dieser scheusslichen Sarottischokoladensosse verunstaltet wurde, die es auch bei uns in jedem Supermarkt gibt? Die Schokoladenmasse des Gâteau sieht langweilig, hell und viel schlechter aus, als sie schmeckt – der Boden, leicht knusprig, ist wiederum ein Traum.
Morgen gehen wir auf den lokalen Markt und kaufen den Roquefort – die billigere Variante, wie uns Madame versichert – sie zeichnet uns den Weg zum Nachbardorf auf!


... und zum Schluss noch dies! Leider etwas unterhalb der Gürtellinie!
Wir begrüssen es ganz allgemein, wenn französische Gastronomiebetriebe in ihre Sanitärbereiche investieren. Vielerorts hat es sich auch hier bereits durchgesetzt, dass Madames et Messieurs jeweils ein eigenes Örtchen zur Verfügung steht. Leider noch nicht überall! Eine Variante zeigt deutlich den richtigen Weg?! ... Man teilt sich zwar noch den winzigen Quadratmeter – die Herren geniessen jedoch, darüber hinaus, den Vorteil eines separaten Pissoir. Dass dies für die Damenwelt nicht immer von Vorteil sein muss, zeigt das misslungene Beispiel jenes Etablissements, in dem das für beide Geschlechter zu nutzende Handwaschbecken lediglich 20 cm von besagtem Pissoir entfernt angebracht wurde! Welche Dame kann darin etwas Positives erkennen? Darüber hinaus konnte diese nicht gerade elegante Installationslösung von ca. fünf Tischen des Cafés aus problemlos eingesehen werden! Le attraction du Maison ?


… und trotz allem! Vive la France !

Drei Tage verbringen wir in diesem wunderschönen Hotel in Saint Cirq Lapopie. Beim Frühstück auf der sonnenüberfluteten Terrasse, mit weitem Blick über das Anwesen, den Gorges du Lot und den gegenüberliegenden Ort auf dem Felsen, weiss man es schon:
Der Tag wird gut! Wird es im Liegestuhl, die Beine in den Weinberg gestreckt, zu heiss, findet man im appetitlichen Swimmingpool Abkühlung. Abends wird es allerdings beschwerlich. Alle nennenswerten Restaurants liegen ebenfalls auf dem steilen Fels – nicht gut für betagte Knie!






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