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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Samstag, 30. April 2011

Grossartiges Spanien

Spanien empfängt uns mit grossartiger Landschaft, bestem Wetter und gutem, preiswertem Café Creme. Wir lassen uns durch die Ausläufer der Pyrenäen auf Nebenstrassen treiben, schlendern durch kleine, unspektakuläre Orte, sitzen unter Platanen und picknicken am Strassenrand mit unglaublichen Aussichten auf Berge und Täler, die denen in der Provence nicht nachstehen!


Gleich am ersten Abend werden wir auf die Probe gestellt. Bis neun Uhr abends halten wir uns hungrig brav zurück, und gehen erst dann hinunter in den Speisesaal unseres Hotels. Man hätte es wissen können, wir sind die ersten! Halb zehn, das nächste ältere Ehepaar betritt den Saal. Zehn Uhr, schon sind sechs Tische besetzt. Halb elf, eine Gruppe von acht Damen nimmt an einem grossen, runden Tisch Platz. Bevor die bestellen, gehen wir bereits nach oben und ins Bett! Das Essen war nicht Haute Cuisine, aber sehr lecker. Das 3-Gang-Menü, Mineralwasser und eine Flasche Rotwein kosten pro Person € 11.50.
Morgen gehen wir erst um zehn!



Südlich von Zaragoza, vor und hinter Cuenca, glauben wir im Südwesten der USA zu sein. Die Landschaft gleicht dem berühmten Yosemite Park. Wir folgen Flussläufen, bestaunen Felsformationen und stossen auf die Quelle des Tajo, der Toledo später umrundet und weiter westlich, in Lissabon, als Tejo in den Atlantik mündet. Städte sowie kleine Ortschaften erscheinen aufgeräumt und sauber. Die historischen Gebäude der Altstadt Toledos sind im Mujedarstil renoviert, mit den typischen Backsteinfassaden, unterbrochen von Feldsteinen – man könnte meinen, sie seien erst gestern erstanden. Unsere Begeisterung kennt keine Grenzen, weshalb sind wir noch nie durch Spanien gefahren? Wahrscheinlich waren wir in den 70ern Mallorca-müde und satt vom „Viva Espana“!


Nach vier Tagen im prächtigen Madrid, aber fertig mit der Grossstadt, landen wir, nur ein paar Kilometer nordwestlich der Hauptstadt, in El Escorial. Der kolossale Prunkbau Philipp II aus dem 16. Jahrhundert erschlägt Landschaft wie Besucher gleichermassen. Das Monster aus Granit erinnert eher an eine Kaserne als an ein Kloster. Mit 200m Länge und 160m Breite, 2.600 Fenstern,1.200 Türen und Fussballfeldern gleichen Plätzen rundherum ist es nicht zu übersehen. Die Basilika steht in ernsthafter Konkurrenz mit dem Petersdom, was ihre Dimensionen, nicht ihre Pracht angeht. Eher beängstigend als beruhigend sollte hier offensichtlich Macht demonstriert werden.
Fast an die merkwürdigen Essenszeiten gewöhnt, entspannen wir uns von 14:45 bis 16:30 im Restaurante Charoles in San Lorenzo Del Escorial, gleich nebenan. Hier hat Helmut Kohl schon den Jamon Iberico Bellota und anderes degustiert, versichert uns der Chef. Uns schmeckt der ebenso, wie auch das Estefado de Rabo del Toro (geschmorter Schwanz des Ochsen) und das Charoles de Buey (ein äusserst schmackhaftes Steak) – Helmut hat hier wahrscheinlich nichts bezahlt – dafür lässt man uns jetzt zur Ader. Trotzdem, es lohnt sich!


Wir sparen im Hotel Miranda Suizo (DZ 60 €), wo schon Sophia Loren, Cary Grant, Liz Taylor und Richard Burton wohnten – und jetzt wir!

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