... on the road again - wer rastet, der rostet!
Über uns
- hathojung
- Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!
Donnerstag, 10. März 2011
Wintersport!?!
Muss man mit sechzig plus noch skaten? Die erheblich gemütlichere Variante des klassischen Langlaufs hatten wir vor dreissig Jahren genossen. Damals ging es noch wunderbar. 2003 war ich dann klassisch gescheitert – hatte mich nach ein paar Tagen alpinem Vergnügen in Südtirol innerhalb von drei Minuten erst rückwärts auf die Loipe geschmissen, um dann, gerade wieder aufgestanden und noch leicht benebelt, der Länge nach vorn aufzuschlagen! Der Tag blieb länger in fühlbarer Erinnerung.
Alpin ist alles so einfach, es rutscht und man muss diese neuen Carvingdinger nur leicht in Kurve drücken, um problemlos den Hang hinunter zu wedeln. Weshalb also Skating, mit langen, dünnen Latten, ohne Stahlkanten, ohne Schuppen drunter und nur an der Schuhspitze befestigt? Biathlonfans werden es nachvollziehen können – wir mussten es einfach ausprobieren.
Die Bedingungen in Oberstdorf sind eigentlich für ältere Unsportliche ideal flach! Heute taut es und ist bedeckt. Der Langlaufskilehrer ist Australier! Warum nicht? Hanne hatte für alpin einmal einen Holländer! Diese Nationen verbindet man zwar nicht unbedingt mit Wintersport – aber Derek macht das ausgezeichnet. Zwei Stunden müht er sich redlich, uns die richtigen Bewegungen zu lehren – vergeblich! Geballte Unsicherheit auf zwei Beinen – ich komme mir so blöd vor! Verzweifelt bekämpfen wir die Erniedrigung mit Kaffee und Kuchen, dem Wellnessbereich im Hotel und einem deftigen bayrischen Abendessen.
Es muss diese Stärkung sein oder ist es der strahlende Sonnenschein – am nächsten Morgen, ohne Derek, läuft es plötzlich teilweise gut. Wir üben, bis uns die Kräfte verlassen, und der zeitweise gefühlte Rhythmus aus purer Erschöpfung nicht mehr gelingen will. Die zwei Stunden Skating (?) rächen sich körperlich beim Treppensteigen rauf und noch vielmehr runter, da hilft auch die Sauna nicht.
Wir geben nicht so leicht auf.
Dritter Tag: Peinlich, wir können es immer noch nicht! Obwohl wir wissen, wie es gehen sollte, klappt es einfach nicht. Hanne ist leicht fallsüchtig. Es kristallisiert sich immer stärker ein Loipensahnestück heraus – vierhundert Meter, auf denen wir wahre Wunderdinge (wunderliche Dinge?) vollbringen.
Vierter Tag, kein Fortschritt, Knie und alles andere tun weh – wir geben auf und die Ski ab!
In Beantwortung obiger Frage: man muss nicht!
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