… zu unseren englischen Freunden, für die sind die, nicht wir Deutschen, die Erzfeinde! Komisch nicht?
Dies ist der Grund, weshalb wir den uns bekannten Inselbewohnern aus Prinzip nicht von unseren Streifzügen nach FRANCE berichten – oder vielleicht gerade doch, weil sie unsere Begeisterung nämlich wahnsinnig ärgert!
Wer sie kennt wird mir beipflichten, die Route Napoleon von Grenoble bis ans Mittelmeer ist nicht nur landschaftlich sehenswert, sondern kann auch kulinarisch höchsten Ansprüchen gerecht werden.
Ich schreibe nur kurz von dieser Reise – sie hat auch nur 10 Tage gedauert – weil man eigentlich alles Wichtige im Reiseführer nachlesen kann.
Dennoch, man sollte bei der Routenplanung den Canyon du Verdon einbeziehen, am besten fährt man einmal ganz herum! Es lohnt sich! Immer wieder sind wir Weltenbummler erstaunt, dass sich auch in Europa derartige Naturschönheiten befinden – man muss also gar nicht so weit weg, oder?
Im direkten Vergleich zu Napoleon und seinen Mannen sehen wir schlecht aus, unsere 47 und ein paar zerquetschte Kilometer pro Tag auf dem Fahrrad in McPom sind lächerlich! Dieser Wahnsinnige hat seine Männer zu Fuss – er natürlich hoch zu Ross – in sieben Tagen fast 350 km weit getrieben, mehr als wir und dann noch durch die Berge. Die Begeisterung seines Gefolges muss grenzenlos gewesen sein!
Am Abend der Schluchtenumfahrung sitzen wir beim ausgezeichneten Essen in unserem kleinen Hotel. Für französische Verhältnisse spät, treffen vier jüngere Leute ein und nehmen am Nebentisch Platz. Alle sind ähnlich gekleidet wie einige der jungen Leute im deutschen Osten. Ganz besonders fällt eine unnatürlich blonde Blondine auf, in einem grell-pinken Trainingsanzug mit nur zwei weissen Streifen an der Seite. Sie toppt ihre Erscheinung mit einem Rehpinscher auf dem Schoss, den sie stundenlang mit Pommes Frites und kleinen Fleischhäppchen füttert und der zwischendurch immer wieder ihre Finger und den Teller ablecken darf. Diese Art der französischen Tierliebe würden unsere englischen Freunde nicht gutheissen, dort dürfen Hunde erst gar nicht ins Restaurant.
Wir stören uns da eher an der Verunreinigung der Trottoirs und Fussgängerzonen durch Hundehinterlassenschaften. Dafür haben die findigen Franzosen aber den Shitsucker erfunden, eine Art Moped mit einem leistungsstarken S…sauger – und wieder ist ein neuer Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst geschaffen!
Essen in France ist immer wieder eine Offenbarung, wen stört da schon das legendäre Blechbesteck, Metall ist schliesslich teuer und Uri Geller hätte es einfacher. Lästig ist dagegen die Angewohnheit, dass es oft unglaublich lange dauert bis wir die Rechnung erhalten, nachdem ich in meinem besten Französisch um sie gebeten hatte – nein wirklich, das kann ich fast perfekt, Verständigungsprobleme können gänzlich ausgeschlossen werden. Und dann wartet man noch einmal Stunden, bis sich jemand mit dem mobilen Kreditkartenzahlungsapparat an unseren Tisch bequemt – der Gast soll sich nicht gedrängt fühlen, sondern das Ambiente des Lokals, samt kleinen, unbequemen Stühlen an winzigen Tischchen restlos geniessen können! Die Kreditkartenlesegeräte gab es bei unseren Nachbarn allerdings schon vor zwanzig Jahren – mittlerweile führt man sie auch schon in Deutschland ein!
Da fahren wir trotzdem immer wieder hin!
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