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Unvollständige, unsystematische, unübliche und nicht ganz vorurteilsfreie Reisebeobachtungen aus der Altersfreiheit!

Samstag, 31. Oktober 2009

Tschüss China


Ich muss und will es gestehen, für den Fall, dass mich jemand von euch in den nächsten Tagen in der Sauna sieht: Ich habe lackierte Fussnägel! Und das kam so. Hanne und Steffi wollten zur Mani- und Pediküre. Ich hatte mir vorgenommen, in der Zwischenzeit zur Massage zu gehen. Aber Steffi protestierte und meinte ich könne doch mitkommen, zu dritt sei es auch lustig! Während wir wie die Hühner auf der Stange nebeneinander in schweren Sesseln sassen, jeweils einen Fuss im warmen Wasser, den anderen ausgestreckt, und drei fleissige kleine Chinesinnen an den Nägeln eben dieses anderen Fusses herum pulten, feilten und schnitten, suchten sich die Damen die passenden Fuss- und Fingernagellacke aus dicken Musterbüchern aus. Ich wollte einen Scherz machen und sagte: „Für mich bitte keinen Lack!“ Alle lachten, Steffi hatte „farbigen Lack“ übersetzt! Meine Operateurin hat das interpretiert, sie lackierte farblos! Bei den Fingernägeln konnte ich sie rechtzeitig stoppen!...

Seit acht Stunden sitzen wir jetzt im Flugzeug, bis Berlin sind es noch etwas mehr als zwei Stunden! Hainan Air joint ventured mit Air Berlin und der Service ist gut. An den Aussenseiten gibt es jeweils nur zwei Sitze nebeneinander, so sind Hanne und ich allein – und der Abstand zum Vordermann ist vergleichsweise gross. Selten habe ich so bequem gesessen. Wir sitzen umgeben von Männern! Alles Chinesen! Das soll jetzt nicht diskriminierend sein, aber es muss sich um eine Reise des tief ländlichen Geflügelzüchterverbandes oder so ähnlich handeln. Die Stimmen klingen für uns nach vier Wochen China ungewohnt rau, harsch und laut. Sie kennen sich untereinander, denn sie lehnen quer über alle Sitze, leider immer wieder auch auf meiner Lehne und kommunizieren quer Beet. So schön, so gut, aber irgendwie ist an ihnen die Kampagne zur Unterdrückung des ständigen Rotzens, im Beijing des letzten Jahres, zur Vermeidung ekliger Empfindungen der vielen ausländischen Gäste, vorübergegangen! Gottlob gibt es die Spuckbeutel, die, wie ich bisher glaubte, eigentlich einem ganz anderen Zweck dienen sollen.
Dessen nicht genug, riechen die Herren auch nicht mehr so frisch, wahrscheinlich sind sie schon länger unterwegs. Und furzen können sie auch unglaublich häufig!

Der Taxifahrer in Berlin wechselt nicht alle 10 Sekunden die Spur und überholt nicht links und rechts alle Autos vor ihm. Er ist ja auch nicht auf dem achtspurigen Airport Expressway in Beijing, sondern steht schon 200 m hinterm Flughafen Tegel zweispurig im Stau. Für die vier Kilometer bis zum Hotel zahlen wir € 14; in Beijing kostete die über 30 km lange Fahrt weniger als die Hälfte. Wir sind wieder in der anderen Welt!
An diesem Abend gibt es wieder Mal eine Pizza bei unserem türkischen Italiener im Wedding, Hanne Napoli für € 2.50, ich Salame für € 3.50, inkl. Bruschette vor- und einen Schnaps nachher – so billig sind die in China nicht, da zahlt man leicht mehr als das Doppelte!

Nun muss ich noch eine Lanze für das Finanzamt für Erbschaftssteuer in Berlin brechen. Die haben es tatsächlich hingekriegt, in den vergangenen vier Wochen eine Teilunbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen, sie nicht in die Schweiz zu schicken, sondern für uns zum Abholen bereit zu halten – SUPER!
Jetzt kann Hanne endlich erben! Ich liebe diese Frau!

Wir sehen uns! Tschüss!

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